George W. Bush
Wissen Sie eigentlich, was die Welt am 24. Dezember feiert? Richtig, der liebe Gott hat sich einige Zeit nach dem Sündenfall dazu entschlossen, uns wieder von der Erbsünde zu befreien. Wir erinnern uns: Adam und Eva (erschaffen 06.01.00) haben vom Baum der Erkenntnis (erschaffen am 03.01.00) gegessen (-> Sünde!), wozu sie die Schlange (erschaffen am 05.01.00) verführt hat. Übrigens hat Gott entgegen der landläufigen Meinung am siebten Tag nicht geruht, sondern den einkaufsfreien Sonntag erschaffen, weshalb seine Vertretung auf Erden, die Wirtschaftskammer, auch die Adventsonntage von allen Kaufgelüsten freihält. Aber zurück in den Garten Eden: Paradise lost, Erkenntnis, Ursünde, die in der Nachfolge Adams erblich wurde, usw., Sie kennen das ja.
Bild: Weihnachtsbauchfleck 08
Es mußte also etwas getan werden, und weil das Jesukindlein noch nicht geboren war, sondern noch in Abrahams Wurstkessel schwamm, hat es der Schöfper (sic!) unter Umgehung des Dienstweges auf die Erde geschickt, um uns zu erlösen, was gelang. Haleluja. So selbstreferenziell kann Religion sein.
Wir haben also allen Grund zu feiern und tun das mit verläßlichen Ritualen: die Wühlkörbe der Shopping-Malls und die Punschverhüttelung der Städte lassen die Menschen näher zusammenrücken. Besonders erwärmend ist auch der nette Brauch, anderen Menschen Gedichte zu schreiben. Viele Firmen tun das gerne für ihre Kunden, wie der Installateurbetrieb Moser (Name geändert), der bei mir vor fünf Jahren einen Wasserhahn repariert hat. Die Firma Moser Zentralheizung - Sanitäre Anlagen lenkt meine Aufmerksamkeit auf den "Wert eines Lächelns". Anzeichen der beginnenden Wirtschaftskrise machen sich freilich auch in der Weihnachtsliteratur bemerkbar:
"Ein Lächeln kostet nichts und ergibt viel. Es bereichert alle jene, die es erhalten, ohne die, die es geben, etwas zu kosten." … Gewiss, es läßt sich nicht kaufen, weder ausleihen noch stehlen, denn es ist etwas Besonderes, das nur Wert hat im Moment, da es sich selber gibt."
Die Firma übt sich weiters in Lebensberatung: "Und wenn Du einmal jemanden (!) begegnest, der Dir nicht das Lächeln schenkt, dass (!) Du verdienst, sei großzügig, gib ihm das Deine, denn niemand braucht so notwendig ein Lächeln, wie derjenige, der keines für andere übrig hat!"
Nicht alle Mitteilungsbedürftige begnügen sich mit der begrenzten Leserschaft einer Kundenkartei. Aus dem Land des Lächelns zurückgekehrt, schlage ich das Neue Österreichische Amtsblatt, vormals "Kronen Zeitung" auf und entdecke in deren Leserbriefkasten die "Visionen der Liebe" von Ursula Nittmann aus Linz:
Wärme strahlt aus Deinen Augen,
Liebe für die ganze Welt.
Samtweich ist Dein zartes Lächeln,
das die Dunkelheit erhellt.
Sanft und weich sind Deine Hände,
streichelnd jeder Schmerz vergeht,
der wie kleine weiche Daunen
federleicht von dannen weht.
Wer bist Du, Du lichtes Wesen,
Engelsgleich im Strahlenlicht?
Läßt erahnen, läßt ersehen,
dass die Liebe-Zeit anbricht.
Ja, Dein Name, der ist LIEBE,
brennt in jedes Herz sich ein,
Wärme, Harmonie und Fiede,
Niemand wird mehr einsam sein!
Ja sicher. George W, wenn Du schon dabei bist: Der Herr erlöse uns auch von diesem kariesbringenden Weihnachtszeitgeschreibsel!
Wenn Sie von Ihren Lieferanten und Handwerkern auch poetische Advent-Bonbons zugeschickt bekommen: Bitte teilen Sie mit uns: seehof@salzburg.co.at
Wir wollen mit Ihnen lächeln, denn:"Niemand ist so reich, sich ein Lächeln entgehen lassen zu können … es schafft Glück im Heim, es ist eine Stütze im Geschäftsleben und ein sichtbares Zeichen der Freundschaft!"
Guest Writer
Andreas Gfrerer
arthotel Blaue Gans
SCHNATTER SCHNATTER
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