Montag, 15. Dezember 2008
"ICH BIN EIN DEMÜTIGER SÜNDER AUF DER SUCHE NACH ERLÖSUNG"
Wissen Sie eigentlich, was die Welt am 24. Dezember feiert? Richtig, der liebe Gott hat sich einige Zeit nach dem Sündenfall dazu entschlossen, uns wieder von der Erbsünde zu befreien. Wir erinnern uns: Adam und Eva (erschaffen 06.01.00) haben vom Baum der Erkenntnis (erschaffen am 03.01.00) gegessen (-> Sünde!), wozu sie die Schlange (erschaffen am 05.01.00) verführt hat. Übrigens hat Gott entgegen der landläufigen Meinung am siebten Tag nicht geruht, sondern den einkaufsfreien Sonntag erschaffen, weshalb seine Vertretung auf Erden, die Wirtschaftskammer, auch die Adventsonntage von allen Kaufgelüsten freihält. Aber zurück in den Garten Eden: Paradise lost, Erkenntnis, Ursünde, die in der Nachfolge Adams erblich wurde, usw., Sie kennen das ja.
Bild: Weihnachtsbauchfleck 08
Es mußte also etwas getan werden, und weil das Jesukindlein noch nicht geboren war, sondern noch in Abrahams Wurstkessel schwamm, hat es der Schöfper (sic!) unter Umgehung des Dienstweges auf die Erde geschickt, um uns zu erlösen, was gelang. Haleluja. So selbstreferenziell kann Religion sein.
Wir haben also allen Grund zu feiern und tun das mit verläßlichen Ritualen: die Wühlkörbe der Shopping-Malls und die Punschverhüttelung der Städte lassen die Menschen näher zusammenrücken. Besonders erwärmend ist auch der nette Brauch, anderen Menschen Gedichte zu schreiben. Viele Firmen tun das gerne für ihre Kunden, wie der Installateurbetrieb Moser (Name geändert), der bei mir vor fünf Jahren einen Wasserhahn repariert hat. Die Firma Moser Zentralheizung - Sanitäre Anlagen lenkt meine Aufmerksamkeit auf den "Wert eines Lächelns". Anzeichen der beginnenden Wirtschaftskrise machen sich freilich auch in der Weihnachtsliteratur bemerkbar:
"Ein Lächeln kostet nichts und ergibt viel. Es bereichert alle jene, die es erhalten, ohne die, die es geben, etwas zu kosten." … Gewiss, es läßt sich nicht kaufen, weder ausleihen noch stehlen, denn es ist etwas Besonderes, das nur Wert hat im Moment, da es sich selber gibt."
Die Firma übt sich weiters in Lebensberatung: "Und wenn Du einmal jemanden (!) begegnest, der Dir nicht das Lächeln schenkt, dass (!) Du verdienst, sei großzügig, gib ihm das Deine, denn niemand braucht so notwendig ein Lächeln, wie derjenige, der keines für andere übrig hat!"
Nicht alle Mitteilungsbedürftige begnügen sich mit der begrenzten Leserschaft einer Kundenkartei. Aus dem Land des Lächelns zurückgekehrt, schlage ich das Neue Österreichische Amtsblatt, vormals "Kronen Zeitung" auf und entdecke in deren Leserbriefkasten die "Visionen der Liebe" von Ursula Nittmann aus Linz:
Wärme strahlt aus Deinen Augen,
Liebe für die ganze Welt.
Samtweich ist Dein zartes Lächeln,
das die Dunkelheit erhellt.
Sanft und weich sind Deine Hände,
streichelnd jeder Schmerz vergeht,
der wie kleine weiche Daunen
federleicht von dannen weht.
Wer bist Du, Du lichtes Wesen,
Engelsgleich im Strahlenlicht?
Läßt erahnen, läßt ersehen,
dass die Liebe-Zeit anbricht.
Ja, Dein Name, der ist LIEBE,
brennt in jedes Herz sich ein,
Wärme, Harmonie und Fiede,
Niemand wird mehr einsam sein!
Ja sicher. George W, wenn Du schon dabei bist: Der Herr erlöse uns auch von diesem kariesbringenden Weihnachtszeitgeschreibsel!
Wenn Sie von Ihren Lieferanten und Handwerkern auch poetische Advent-Bonbons zugeschickt bekommen: Bitte teilen Sie mit uns: seehof@salzburg.co.at
Wir wollen mit Ihnen lächeln, denn:"Niemand ist so reich, sich ein Lächeln entgehen lassen zu können … es schafft Glück im Heim, es ist eine Stütze im Geschäftsleben und ein sichtbares Zeichen der Freundschaft!"
Guest Writer
Andreas Gfrerer
arthotel Blaue Gans
Freitag, 5. Dezember 2008
Was ist ein Hundeleben wert?
ICH PERSÖNLICH HABE EINE WAHRE KRISE.
Eine, nicht jene Krise, deren Sieg so manche feiern, weil sie schon immer gewusst haben, dass sich das alles nie ausgehen kann und eben jene, die diese Krise auch noch wirklich so aufgeheizt haben, dass wir uns jetzt durch das alleinige Fürchten auch schon zu Tode gestorben haben. Fast. Nein, in einer Welt, in der es genug Probleme gibt, will ich jetzt nicht auch noch ein richtiges Problem ganz groß reden. Und doch ist meine Krise wirklich groß, für mich zumindest.
Des Öfteren habe ich den Eindruck, dass die Menschheit immer blöder wird. Vollkommen verblödet. Ich sitze also heute in meinem Restaurant M32 in den Loungesesseln neben der Abend-Bar bei einem Geschäftstermin. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt. Von meinem Lieblingsplatz hat man auch einen wunderbaren Blick auf die Toiletten, vor allem auf diese schönen Toilettentüren. Man sieht, wer rein und wer raus geht. Wer diesen Ort aufsucht, ohne nur einmal "Grüß Gott" sagen zu wollen. Nicht mal einen Café bestellt, sondern schnell wieder verschwindet, um sich dann vielleicht noch per Leserbrief darüber mitzuteilen, dass die Toiletten im M32 gefälligst sauber gehalten werden müssen. "Auf Wiedersehen" wird dann auch nicht gesagt, weil es ja selbstverständlich ist, auf's Häusl zu gehen. Nein, ist es nicht. Es ist selbstverständlich zu "müssen". Aber ich gehe auch nicht in eine private Wohnung hinein, u! m zu müssen... Wer tut so etwas?
Ich hasse diese Selbstverständlichkeit. Es ist eine scheußliche Selbstverständlichkeit.
Heute eben hatte ich auch wieder eine "Kundin" dieses Formats. Was heißt eine, es waren zu viele, aber eben diese Eine nahm ihr "Kalb" namens Susi mit in die Toilette. Dort füllte sie einen Plastiksack mit Wasser, damit dieses XXL Hundskalb Susi etwas zu "trinken" bekommen konnte. Man braucht keine große Phantasie, um sich auszumalen, wie der Boden unter dem Waschtisch danach ausgesehen hat. Ich habe mich im Anschluss kurz vorgestellt und der "Dame" mein Missfallen ausgedrückt. Die Reaktion war: "Sie sind eine herzlose Seele..."
Es kommt noch dicker. Ich setze mich wieder in meinen Ledersessel und versuche meine Erregung mit einem Lächeln und einem Schluck Wasser zu kaschieren. In der Zwischenzeit hat ein Paar auf den Barhockern des Stehtisches Platz genommen - der zwischen meinem Ledersessel und dem herrlichen Altstadtblick steht - mit einem Dobermann an der Leine (die sie aber nicht als Leine benutzt haben). Das "liebe Hunderl" war ein ganz neugieriges Hunderl, das überall herumgeschnuppert hat. Darauf hin hat das Frauerl einen Dialog begonnen, mit dem Hunderl. "Na, wo is er denn??" Da is er ja..." Der Hund hat den gewollten Dialog zum Monolog werden lassen. Klar, was soll er denn antworten? Vielleicht: "Schöner Spaziergang, ich sitzt jetzt im M32 und versau da den Boden". Blöd einfach. Haben Sie schon mal einen Engländer seinen Hund fragen hören: "Where is he??. Here is he..." Na also.
Dem nicht genug: Der Hund hat einen derartige Pfurz gelassen, dass ich jegliche Fassung verloren habe, mit den Worten: "Muss das alles sein!!!" Es war wohlgemerkt keine Frage. Das Herrl jedoch hat, wie aus der Pistole geschossen geantwortet (statt dem Wort Verzeihung kam) "Das war ich!" .
Sie lachen? Ist auch lustig. War aber nicht angenehm... Was ich aber damit sagen will ist, dass der Kult um Hunde derartig ausartet. Wenn heute ein Gast mit seinem "Vieh" in ein Restaurant geht, dann erwartet er sofort das "Service" eines Wasserl fürs Hunderl. Sabbert dann der Hund, stört das verständlicherweise den Nachbartisch (würde mich auch stören), dann ist man ein herzloser Tierfeind.
Es kommt mir bald so vor, wie die Raucherdiskussion. Einen Raucher stört der Nichtraucher am Nebentisch auch nicht…
Und das ist meine Krise. Weil über andere Krisen wird schon zu viel gesprochen.
Darum sollten wir wieder mal lachen.
Motto: Punschlos glücklich!
Vorweihnachtliche Seehofgrüße
Sepp und Susi Schellhorn
P.S.: Wir vermenschlichen die Tiere alleine schon mit der Anrede, gleichzeitig vertieren wir die Menschen.
Mehr dazu beim nächsten Mal. Über Haserl, Schweindi und Bärli... ja, den ganzen Zoo werde ich bearbeiten...
Krisensicheres Rezept: Erdäpfelgulasch
3 Weisse Zwiebeln
5 Knoblauchzehen
Olivenöl
3 EL Zucker
2 TL Tomatenmark
4 EL Paprikapulver - Rubino do brasil oder edelsüss
2 EL Weißweinessig
1 TL Kümmel fein gemahlen
1 Apfel gerieben
2 Lorbeerblätter
Schale einer Zitrone fein gerieben
Mayoran
3 kleine Essiggurkerl, Cornichons
10 mittelgroße, speckige Erdäpfel (speckig ist fest kochend)
1 l Rinderbrühe
500 gr Braunschweiger (oder Landjäger - dürre Wurst)
Salz, Pfeffer
120 gr. Paprikawürfel (rot, grün, gelb)
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch fein schneiden, in Olivenöl mit dem Zucker langsam anrösten (goldbraun) . Die Betonung liegt auf langsam. Den Topf vom Herd ziehen und das Tomatenmark sowie das Paprikapulver einrühren, mit Weissweinessig ablöschen. Die Rinderbrühe aufgießen und langsam aufkochen lassen. Mayoran, Kümmel und Lorbeerblatt beigeben. Ca. 50 Minuten leicht kochen lassen.
Den Gulaschsaft mixen.
Für all jene, die die Wurst selber essen. Nicht der Hund!
Die Haut der Braunschweiger abziehen. Der Länge nach halbieren und dann in 2 cm dicke Halbmonde schneiden.
Den Apfel schälen und grob mit dem "Röstihobel" reissen. In das Gulasch beigeben.
Die geschälten Erdäpfel in Golfball-Größe schneiden und im Gulaschsaft ca. 20 Minuten kochen.
Das Erdäpfelgulasch vom Herd nehmen und würzen mit Salz und Pfeffer.
Sollte das Gulasch zu flüssig sein, kann man einen Teil des Saftes mit einem Erdäpfel mixen.
Die Paprikastücke mit den gleichgroßen Gurkerlstücken bei geben und noch mals 10 Minuten ziehen lassen.
Normalität ist die Antwort auf die Krise!
Sonntag, 26. Oktober 2008
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Die großartige Geschichte um Vermehren und Arbeiten!
Wirtschaftlich und politisch.
Wobei einen Punkt muss man ausführlich erläutern:
1. Vermehren
Jetzt erklärt mir mal einer (es kann auch ruhig der Herr Richard Fuld von den Lehman Brothers sein), welchen Sex der 100 Dollar Schein mit dem 20 Dollar Schein ausgeübt hat. Was war das für eine Art, etwa amerikanisch? Ich meine, soviel ich weiß, kommt es bei einer Vermehrung zu einem Akt, einem sexuellen Akt, naturgemäß – zumindest habe ich das so in Biologie gelernt.
Vom Vermehren des Geldes sprechen vor allem Investmentbanker, es war auch schon mal der Schalterbeamte in der örtlichen Dorfbank, der dann mit einer Hochglanzbroschüre über den Schalter folgende Information weitergab: „Da wäre was zu machen, ganz toll, lass einfach das Geld sich vermehren...“ Er fühlte sich in diesem Moment als Gordon Gecco. Richtig, aber nur für Albanien... Die zwei Scheine treiben es also so schön kräftig hinter dem Bankschalter, so schön liebevoll oder doch eher nur technisch, dass gleich Bündel 10er dabei heraus springen? Nach einer Schwangerschaft.
Apropos technisch: ich habe erst kürzlich eine ganz tolle Anmache, so zu sagen nur als Zuhörer, als unschuldiger Dritter miterleben dürfen, in einer Bar. Da hat ein nicht ganz unbekannter Mann, einer nicht ganz so bekannten (zugegeben einer Schönheit- ein Bonbon der weiblichen Welt), ohne auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln, einen vom ihm geschriebenen Zettel über diesen wunderschönen schwarzen Bartisch rüber geschoben. Dieser Zettel könnte auch mal ganz wertvoll werden, wenn dieses Bonbon der Weiblichkeit diesen nicht weggeschmissen hätte, diesen Zettel, der also folgenden Text beinhaltete: Ich liebe Dich! Relativ technisch.... ganz toll. Großes Damentennis.
Aber zurück zum Vermehren von Geld. Biologisch ginge noch Flugsamen. Mehr nicht. Wenn die Blüten Pollen tragen würden.
2. Arbeiten
Wie hat das Geld jetzt für mich gearbeitet, wenn man gesagt hat: Lassen Sie das Geld für sich arbeiten!? Täglich von 08:00 bis 16:00, mit Pausenbrot? Am Fließband, im Service, mit Händen und Füßen und einem amerikanisch, unpersönlichen aber vielleicht freundlichen Lächeln?
Das Dumme daran ist nur: wir alle haben nicht so richtig darüber nachgedacht und sind auf das Vermehren und Arbeiten ganz schön hineingefallen. Mit Pomp und Tra Ra!
Es stimmt aber doch, dass Geld offensichtlich gearbeitet hat.
Arbeit kostet Geld. Also richtig. Teurer Spaß.
So richtig reingefallen ist auch der Österreicher. Mit den größten Versprechungen kann man noch Wahlen gewinnen, zumindest 1. Politische Kraft werden. In Österreich und nur in Österreich! Mit stumpfsinnigen und dummen Argumenten, der Kronen Zeitung im Rücken gelang es. Und der Österreicher an und für sich ist offensichtlich so dumm, dass man nicht jene Partei wählt die am wenigsten lügt.
Ich habe für dieses Jahr, und das gebe ich gerne zu, mich für eine Partei ins Zeug gelegt. Ich wollte alles, nur nicht die Kronen Zeitung. Ich halte es für sehr gefährlich, wenn Medien zu Zentralorganen werden. Demokratie schaut für mich anders aus. Gott sei Dank.
Es ist aber politisch wie wirtschaftlich offensichtlich immer das gleiche Motto:
Lieber lügen als kurze Beine!
Darum habe WIR zu arbeiten und UNS zu vermehren. Für unsere Pensionen deren Beiträge wir zahlen, die Pensionen der Pensionisten deren Beiträge wir zahlen, und unsere Eigenversorgung, weil Ersteres bekommen wir nicht mehr. Wegen der Lügen.
Gerecht oder?
Fazit: love, peace and hapiness...
Für uns und gegen schwarz sehen
„Kleinere Brötchen“
Spinat- Topfen – Tarte mit Minze
6 Blätter Filoteig
15 gr Butter zerlassen, (wenn alles den Bach schon hinunter ist, geht auch Magarine)
Olivenöl zum ausstreichen der Tortenform
200 gr Blattspinat ( kann auch TK sein) ist billiger, sie wissen schon....
350 gr Topfen
6 Schalotten fein geschnitten
80 gr frischen Parmesan gerieben
1 Chilischote
3 Eier verquirlt
Olivenöl
Salz Peffer , gemahlener Pfeffer
2 Handvoll Minzeblätter
Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Eine runde, beschichtete Tortenform mit Olivenöl einfetten. Teigblätter hineinlegen und mit einem befetteten Pinsel gut andrücken Innen mit Butter bestreichen. 10 Minuten im Backofen, leicht braun backen.
Topf mit Olivenöl und die Schalotten darin goldegelb anschwitzen und den Blattspinat unterheben und leicht dünsten. Ca. 4 Minuten. Vom Feuer geben und in eine kalte Schüssel umleeren. Topfen und Parmesan unterheben mit Salz, Pfeffer und der gehackten Chilischote würzen. Die verquirlten Eier mit gehackter Minze vermengen und unterheben und die Masse auf den vorgebackenen Teig vermengen.
20 Minuten im Backofen backen.
Das ist so gut, dass man es auch am nächsten Tag essen kann. Sie wissen schon, die Teuerung..... also gleich die doppelte Menge
Gutes Gelingen
Sepp Schellhorn
Sonntag, 5. Oktober 2008
Endlich! Salzburg jazzed wieder!
Im M32 am Mönchsberg und im Spoon beim Festspielhaus ist das Beste vom Besten vertreten.
Ich kann's nur empfehlen, die Lokale in Salzburg aufzusuchen und ein lebeniger Teil des "Jazz in der Alststadt" zu werden.
Auf unserer Website finden Sie das Programm!
Montag, 21. Juli 2008
Kennen Sie in Salzburg den Mönchsberg?
Wenn nicht, können Sie es hier in einer Diashow kurz kennenlernen.
Beeindruckend ist in jedem Fall die Aussicht über die Mozartstadt. Der wunderbare Dom, die Festung, die Salzach, das Festspielhaus. Alles aus der Vogelperspektive zu sehen, schenkt irgendwie ein Gefühl von Freiheit.
Keine Angst. Es besteht keine Gefahr, dass wir hier abheben. Wir lieben diese Freiheit der Perspektive. Und den Anspruch an die Moderne, die uns täglich fordert.
Gerne teilen wir dieses einzigartige Panorama der Stadt bis hinein in das Gebirge mit unseren Gäten und Freunden. Mit dem Lift auf den Berg. Und bereits nach zwei Minuten steht man einwenig über den Dingen ...
Ihr Sepp Schellhorn
www.m32.at
Donnerstag, 17. Juli 2008
Das Unnötige weglassen vielleicht?
Kürzlich besuchte mich ein Freund aus alten Tagen. Aus den Zeiten einer Herrenrunde. Also jenem Verbund von Menschen, die glauben, im Kollektiv nette Tage zu verbringen. Nicht jetzt Kegeln. Wir fuhren Ski, spielten Karten und unterhielten uns. Ja, es ist genauso wie Sie denken....
Also mein, in diesen Minuten noch gedachter Freund, saß auf unserer wunderschönen Terrasse. Alleine, und bestellte sich einen Eiskaffee und den Wirten. Er ist nämlich einer Jener, die noch immer glauben, sie sähen mit knapp 60 Jahren so aus wie vor 20 Jahren. Ich meine damit, vom "Ausseh-Alter" 40. Stellen Sie sich vor: Harley Davidson mit zu eng anliegender Lederkluft. Rotes Halstuch. "Heiße" Stiefel.
Jetzt saß er ganz vorne und genoss den herrlichen Blick auf den See. Fühlte sich in seiner Ledermontur als Daniel Graig. Was Optisch nicht ganz hinkam, denn man(n) steuerte eher auf den Bullen von Tölz zu. Nicht nur von der Motorik. Man erwartete mich.
Vorausschicken muss ich noch, dass ich mich jetzt wirklich nicht als den ultimativen "Alpenadonis" fühle. Nicht, weil es keinen Sockel für mich gab, mehr von der Statur her. Sehr charmant ausgedrückt habe ich mich zu einem stattlichen Mann entwickelt. Was mir auf der einen Seite viel Geld gekostet hat, aber auch viel Geld erspart hat, weil man ja zunimmt, wenn man nicht mehr raucht. Ein stattlicher Mann also.
Misstrauisch ob meiner "gewichtstechnischen" Entwicklung machte mich kürzlich ein Badebesuch. Nicht gerade von Sonnenbräune beglückt, warf ich mich in die Fluten und kraulte. Ich kraulte hinaus ins weite Meer. Stolz ob meiner Leistung, im Glauben, die gleiche Technik und Schnelligkeit wie Mark Spitz zu besitzen, drehte ich mich dann um und sah zurück auf den Strand. Nach etwa 50 Metern.
Jeder Mensch besitzt ja eine gewisse Eitelkeit... Fertig. Hätte es ein Sauerstoffzelt im Meer gegeben, es wäre für mich gedacht gewesen. Es bildete sich eine Gruppe von Kindern und eine kleinere Gruppe von Asiaten, die ihre Köpfe zusammensteckten und gestikulierend ins Mittelmeer agierten. Die Kinder glaubten "Free Willy" gesichtet zu haben, die Asiaten dachten an den Fang eines weißen Wales. Nun, für Sushi bin ich jetzt geeignet, aber so gewichtig fühlte ich mich. Das war die Vorgeschichte.
Jetzt ich an diesem herrlichen Sonnentag auf unserer Terrasse. Am Tisch. Nach einem wirklich herzlichen Wiedersehen, der 2. Satz an mich: "Zugelegt hast du..."
Mehr braucht man nicht mehr, wenn Dein gegenüber schon Karabiner benötigt, daß seine alte Motorradlederhose nicht platzt. Hey. Es hat mich in's Herz getroffen. Man hat ja noch Gefühle, oder?
Das ist Unnötig! Mein 2. Satz war dann: "Bist eingeladen auf den Eiscafé." Richtig, auch unhöflich, wenn man gleich aufsteht und geht. Aber Konsequent.
Ebenso konsequent mein Schluss daraus. Frühstück nur Obst und beim Essen lasse ich auch das Unnötige weg seit 14 Tagen. Kein Brot, keine Kartoffel. Nur Gemüse und Fisch oder Fleisch.
Ergebnis: Bereits 5 Kilogramm weniger für die Badefigur.
Also das Unnötige weglassen. So gesehen war das Unnötige nötig. Dank meinem jetzigen Bekannten.
Sepp & Susi Schellhorn & das Seehof-Team
Gegrilltes Garnelencurry
In diesem Typ Curry wird die Paste gewöhnlich mit Kokoscreme vermischt, gewürzt und zum Schluss mit zerkleinerten Chilis, Kaffirlimetten- und Basilikumblättern versehen. Diese Mischung wird dann in einen Fisch oder Meeresfrüchte eingearbeitet, die in Bananenblätter eingewickelt (ngob) gegrillt werden. Die folgende Version ist ähnlich, nur wird die Currypaste nicht mit Kokoscreme, sondern mit frisch geriebener Kokosnuss vermischt, was für einen nussigen Abgang sorgt.
Wenn man dieses Gericht mit einem großen Stück Fisch macht, das eine gewisse Zeit zum Garen braucht, muss man die Paste mit der geriebenen Kokosnuss nicht erhitzen; einfach vermischen, würzen, einwickeln und grillen.
2 Tassen frisch geriebene Kokosnuss
3 EL Öl
1 EL Palmzucker
3 EL Fischsauce
6 große frische Garnelen, geschält und ohne Darm
6 Kaffirlimettenblätter, fein zerschnitten
1-2 Bananenblätter
1 Hand voll Basilikumblätter (bai horapa)
2 Zahnstocher, mindestens 1 Stunde in Wasser gelegt
Paste
8-10 getrocknete, lange rote Chilis, entkernt, eingeweicht und abgetropft
1 große Prise Salz
1 EL gehackter Galgant
3 EL gehacktes Zitronengras
1 TL fein gehackte Kaffirlimettenschale
1 EL geputzte und gehackte Korianderwurzel
2 EL rote Schalotte
2 EL gehackter Knoblauch
Zunächst die Paste zubereiten.
Geriebene Kokosnuss mit Öl und 3 EL Paste vermischen. In einem kleinen Topf oder schweren Wok über schwacher Hitze schmoren, bis die Paste duftet und ein bisschen ölig ist. Mit Zucker und Fischsauce würzen und vom Herd nehmen. Abkühlen lassen. Garnelen und Limettenblätter einrühren. Bananenblätter säubern und in 2 Rechtecke von 8 mal 12 cm schneiden. Blätter übereinander legen, die glänzenden Seiten nach außen. Mit Basilikumblättern auslegen und die Mischung über ein Drittel des Blatts breiten. Zu einem Umschlag falten und mit Zahnstochern fixieren. 10 Minuten bei mittlerer Hitze über Holzkohle grillen.
Gutes Gelingen!
Ihr Sepp Schellhorn
Samstag, 21. Juni 2008
Ein Leben lang am Lächeln arbeiten
Restaurant - Bar - Hotel Salzburg - M32, Spoon, Seehof, 1180 Angertal
Ein Hauch von Großstätisch in Salzburg
Er sei wohl der "Grantler" unter den Wirten, sagt Sepp Schellhorn über sich selbst. Für ein Lächeln hätte man ihm schon Geld geboten, so ernst schaue er immer drein, wenn er in der Arbeit steckt und sich bemüht, dass für die Gäste alles passt. Seine Mischung aus Panorama-Café, Museumslokal, Bar und Luxus-Restaurant auf Salzburgs Spitzenplatz oben am Mönchsberg, hält den vierzigjährigen Perfektionisten, (mit Aszendent Jungfrau) ganz schön am Laufen. Erst recht, wo er nun auch im Museum Rupertinum schräg gegenüber vom Haus für Mozart, sein zweites großstädtisches Konzept verwirklicht.
Neues Sepp Schellhorn Lokal in der Altstadt Salzburg
"Spoon" heißt das neue Stehlokal, in dem alles geboten wird, was man mit dem Löffel verzehren kann - von der bodenständigen Suppe bis zum asiatischen "fingerfood." Hier gibt´s bis zur späten Stund´ die schnelle Küche und das im coolen Ambiente von Schwarz mit Pink. Inspiration und viele Erlebnisse bringt der Quereinsteiger aus aller Welt mit. Nach Italien, Frankreich und USA, war Spitzenkoch Jörg Wörther seine letzte, große Station. Für seine Altstadt-Kunst-Ideen kooperiert er viel und gern mit Anderl Gfrerer, Art Hotel Blaue Gans. Seit 1996 betreibt er zudem den "Seehof" in Goldegg. Und dort in der Idylle der Berge, übt er auch heimlich immer wieder das Lächeln.
Restaurant M32 - Museum der Moderne Salzburg - Sepp Schellhorn
Montag, 9. Juni 2008
umfrage-ergebniss!
euro 08 übertragungen in gastgarten ohne ton?
12% find ich gut
00% muss darüber nachdenken
88% geht gar nicht
geht auch nicht! daher ist das aufdrehen des tones auch von offizieller seite erlaubt worden!
Geeiste Paprikasuppe mit gebratenen Scampi
Rezept für 4 Personen
Zutaten
10 rote Paprika
2 Knoblauchzehen
2 Basilikumstengel
2 EL Rotweinessig
3 EL Olivenöl
300 gr Pelati (Dosentomaten in der Konserve)
1 getrocknete Semmel
1 EL Zucker
1 EL Salz
4 Scampi in der Schale
Zubereitung
Paprika in grobe Stücke schneiden. Mit allen anderen Zutaten vermengen und über Nacht im Kühlschrank zugedeckt durchziehen lassen.
Gut mixen und danach durch ein Sieb streichen. Im Suppenteller mit einem Tropfen gutem Olivenöl und einem Basilikumblatt garnieren.
Scampi in der Schale mit Salz würzen und nur auf der Schalenseite braten. In die Suppe legen und servieren.
Gutes Gelingen!
Ihr Sepp Schellhorn
Samstag, 7. Juni 2008
Wer coacht eigentlich den Coach der den Coach coacht?
coachen. das ist jetzt das wort. alles wird gecoacht
Fußballer werden gecoacht. Naturgemäß. Der Kutscher der Deutschen ist der Löw. Jener Coach also, der am 16. Juni 2008 dieses bittere 2:3 wie vor 30 Jahren in Cordoba hinnehmen wird müssen. 2008 ist nur der Breitengrad. Der Längengrad ist ein anderer. Cordoba ist nicht Wien und Wien ist nicht Cordoba. Damals gab´s den Coach ja auch noch nicht. Heute in Wien gibt es ihn. In Wien und überall. Den Hundecoach, der unsere Anneliese ein wenig aufheitern muss, weil der Hermann Anton dazu kam. Das ist kein Witz. Es wurde innerfamiliär angeregt.
Meine Jungs in der Küche bräuchten auch einen Coach, der aus ihnen so eine richtig eingeschworene Mannschaft macht. Begleitet von einem Coach natürlich. Das regte gerade letztens ein Gast an, sitzend und essend bei uns auf der wunderschönen Terrasse, mit Blick auf den See. Er spüre das, sagte er. Das Essen sei wunderbar, er spüre halt keine richtige "Verzahnung" der Energie der einzelnen Produkte. Im ersten Moment dachte ich, der eigentlich ganz nette Herr will mir meine Gemüseproduktion für die Gewinnung von Biosprit abkaufen. "Verzahnung der Energie...!" Wahrscheinlich war mein Blick der eines "Blödian´s". Wieso sonst würde er mir sofort seine Visitenkarte präsentieren, um seine Dienste anzubieten. Er kenne sich aus mit der Branche, er habe ja schließlich und endlich in seiner Karriereleiter die Sprosse der Gastronomie durchschritten. Um schlussendlich als Verkäufer von Sanitärwaren zu bestehen. Super dachte ich, Karriere mit Lehre, das wollen wir doch alle immer wieder propagieren.
Ich will damit jetzt nicht sagen, dass all jene, die Koch und Kellner oder Einzelhandelslehren abschließen, Dummköpfe sind. Ganz im Gegenteil!
Was ich aber sagen will ist, dass heutzutage jeder eine Coaching Ausbildung machen kann. Selbst bei uns in Goldegg. Im Schloss Goldegg. Da gibt es so eine Ausbildung. Drei Wochenenden für 780 Euro. Dann ist man Coach. Man lernt da 3 mal 3 Tage mal 8 Stunden. In 72 Stunden hat man also die Ausbildung samt der Kompetenz für psychologische Ausbildungstaktik und der gleichen?
Moment! Ich habe nicht gesagt, dass jeder Coach ein "Kelomat Coach" ist. Also einer im Schnellverfahren. Es täuscht mich aber nicht , dass man bei so manchem Gespräch das Gefühl hat, der Gesprächspartner gegenüber will einen analysieren und aus den Worten zwischen den Zeilen herauslesen, ob man Bettnässer war in seiner Kindheit oder nicht. Selbst ein guter Freund von mir fängt immer mit dem gleichen Ritual ein Gespräch mit mir an. Hände zur Gebethand gefaltet mit den Worten: "Wie geht es dir eigentlich....". in diesem Moment verfalle ich in mir. Die Kutsche fährt ab und im gleichen Moment "beamt" es mich auf das "Freudsche Sofa". Wups. Aus und vorbei ist es…
Fazit: Lieber acht Millionen Teamchef´s im Fussball, und weniger dieses "coachingverhalten". Ich melde mich selbst, wenn ich professionelle Hilfe brauche. Die Betonung liegt auf professionell.
Wer braucht schon: Pferdecoach, Strickcoach, Nannicoach, Computercoach, Retorikcoach, Flirtcoach, Tantracoach ???
Sepp und Susi Schellhorn und das Seehof-Team
Dienstag, 27. Mai 2008
KENNEN SIE GOLDEGG?
Was schreib ich. Kommen sie einfach vorbei - der natürliche Augenblick wird sie streifen. Versprochen!
nur 50% musik im video? natürlich, denn 50% sind ruhe, in goldegg!
www.seehof-goldegg.com
Dienstag, 20. Mai 2008
SEPP'S SPRÜCHE
HEIMAT IST, WO DAS HERZ WEH TUT
DUMMHEIT IST GRATIS
PROVINZ IST, WO ICH BIN
Freitag, 9. Mai 2008
ORIGINALREZEPT: EIN KLASSISCHES 3:2 IN CORDOBA MIT EINER LEICHTEN SAUCE BERNAISE...
Frühling
Leicht und schwer zugleich, aber nur für die Verlierer vom 16. Juni 2008...
Zutaten für 4 Personen
1 Zwischenrippenstück, genannt auch Beiried oder Entrecote von einem "peso" von 500 gr.
Salz
Pfeffer
Dijonsenf
2 Zitronen
1 El Olivenöl
1 Knoblauchzehe in der Schale
2 Rosmarinzeigen
10 gr Butter
4 Eigelb
120 gr Butter flüssig
1/8 l Weinweinessig
2 EL Estragon getrocknet
Zubereitung
Vorab muss eine Reduktion produziert werden: Weissweinessig und Estragon aufkochen und ca. 5 Minunten, auf die Hälfte des Volumens reduzieren.
Beiseite stellen.
Das Zwischenrippenstück beidseitig salzen und pfeffern sowie mit Senf bestreichen.
Auf beiden Seiten mit Olivenöl mittelscharf anbraten. Den Bratenrückstand von Olivenöl weg gießen, Butter Knoblauch in der Schale mit Rosmarin beigeben und für 8 Minuten ins mit 180 Grad vor geheizte Rohr schieben.
Aus dem Rohr mit dem Saft von 2 Zitronen übergießen. (Das ist genau so sauer wie diese Niederlage...)
5 Minuten rasten lassen.
In der Zwischenzeit das Eigelb mit der Weisswein-Essigreduktion vermischen und über Wasserdampf mit einem Schneebesen langsam (nicht zu schnell, zu heiss) warm schlagen.
Vom Dampf ziehen und die zerlassene Butter ganz langsam beim Weiterschlagen eintröpfeln lassen.
Das ist Sauce Bernaise, Gaumen-Aquaplaning zugleich, und das ist ein
Bistecca merviglioso .... wie in Argentinien 78 .... nur kommt es dieses Mal am 16. Juni
(Das ist der Europameister für uns).
Viele Erfolg!
Ihr Sepp Schellhorn
DER SEEHOF (Video hier klicken)
RESTAURNT M32 SALZBURG (video hier klicken)
RESTAURANT SPOON
ANGERTAL 1180
Donnerstag, 8. Mai 2008
FRÜHLINGSERWACHEN
Der fünfzehnjährige Moritz Stiefel ist der schlechteste Schüler seiner Klasse. Seinem einzigen wirklichen Freund, Melchior Gabor, vertraut Moritz ein - neben den Schulleistungen - weiteres Problem an: die ersten "männlichen Regungen".
Wendla Bergmann ist ein wissbegieriges vierzehnjähriges Mädchen mit einer konservativ-bürgerlichen Mutter. Sie zeigt ähnlich wie Moritz Neugierde, wurde aber nie aufgeklärt, was ihr später zum Verhängnis wird.
Da die EM 08 naht - jetzt in der Fußballsprache
Melchior Deutschland ist ein intelligenter, gut durchtrainierter, vor allem reifer "Musterspielerschüler". Er spielt in der 1. Liga, mit einem scheinbar fortschrittlichen Trainier. Doch gerade diese Souveränität bereitet Melchior Deutschland Probleme.
Der kleinere Moritz Österreich ist der Schlechteste in dieser Klasse 08. Seinem einzigen wirklichen Nachbarn und Freund, Melchior Deutschland vertraut Moritz - neben seinen Spielleistungen - ein weiteres Problem an: die ersten "männlichen Regungen" .
Wendla Polen ist ein wissbegieriges vierzehnjähriges Mädchen mit einer konservativ, religiösen Mutter Kirche. Sie zeigt, ähnlich wie Moritz, Neugierde, wurde aber auch nie aufgeklärt, was ihr später zum Verhängnis wird.
Ebenso wie ihrer Freundin Kroatien.
Liebe Freunde, dieses Drama von Frank Wedekind hat ein Ende. Und zwar kein Gutes für Sie alle da draußen.
Nein, wir Österreicher sind nicht übergeschnappt. Das Frühlingserwachen setzt sich in unseren Köpfen durch. Wir fahren nicht zur EM 08 - wir werden abgeholt. Wir gehen in die Kathedralen der Neuzeit, in die Stadien.
Nicht, um Buße zu tun. Nicht ehrfürchtig, nein! Mit stolzer Brust, mit dem Adler auf der linken Brustseite.
Richtig, Adler fressen auch keine Fliegen! Darum nehmen wir uns am Anfang das junge Kroatien mit ihren alten Spielern vor. Das ist der Spatz, den wir in der Hand halten. Dann kommt die Taube Polen, diese weiße, unschuldige Taube. Ach mein Gott, auch Woitila kann nicht mehr helfen.
Und dann kommt der größere Adler, mit dem wir uns messen werden. Und ich sage es jetzt und hier! Wir verschlingen Euch alle. Samt Haut und Haar. Sportlich. Naturgemäss.
Dass sind unsere männlichen Regungen. In den Kathedralen der Neuzeit wird das fussballerische Requiem für alle gespielt, die glauben, dass wir die Fliegen sind. Aber nein! Wir sind die Adler - nur Euch fressen wir nicht! "Fussballerisch". Naturgemäss. Ihr Fliegen!
Ist Deutschland jetzt gereizt?
So, jetzt bin ich wieder wach....
Sepp Schellhorn
LUXUS ?
Unter diesen 20.000 Koffern und Taschen. Da waren meine, unsere eben dann Stück Nummer 20001 und 20002. Ja, es war ein herrlicher Anblick, als wir von Terminal 5 auf Terminal 1 überstellt wurden; es glich der Fahrt von Salzburg Airport nach Goldegg. Ungefähr so lange dauerte diese Fahrt im Bus von Heathrow.
Das war ein kurioser Anblick vom "trockenen" Bus aus auf eine stillgelegte Runway, auf der Berge von Koffern herum lagen. Ja, richtige Berge und diese Berge wurden auch noch schön nass. Bei diesem "Britischen Wetter", auf das man noch stolz ist.
Ein komischer Anblick, der mich zum Lachen brachte. Ich lachte, weil ich dachte, die Jungs dort im T5 bekommen das noch auf die Reihe.... ich lachte, weil ich dachte.....
Aus Spaß wurde dann bald Ernst. Angekommen am Zielflughafen, zwar etwa schräg á la Airbus 320 gelandet, aber doch gut ausgestiegen, waren wir alle da. Alles war da. Alle gingen mit Sack und Pack raus. Nur wir beide standen da und warteten. Ja wir beide, denn wir beide benutzten auch als Einzige diesen T5 als Brückenkopf, als Hap.
Kein Gepäck, auch kein Problem. BA sagt zu, dass innerhalb 24 Stunden alles nachkommen wird. Wir vergaßen nach zu fragen, welche 24 Stunden? Die Nächsten? Die Übernächsten? Oder doch die Ersten 24 Stunden nächsten Woche. Sie denken sich jetzt sicher auch das, was wir dachten: Und wenn schon, man kann alles nachkaufen... Ja eben, dachten wir...
Dort wo wir hingefahren sind, gab es zwar Pools, die besten Betten, das Beste in mitten der Berge über zwei Stunden von der so genannten Zivilisation entfernt.
Nach 72 Stunden waren die Koffer noch immer nicht da. In dieser Causa machten wir uns auch kaum noch Hoffnung, unsere Sachen jemals wieder zu bekommen. Es bestand aber Hoffnung, zumindest ein Rasierzeug zu ergattern. Zahnbürste gab es doch schon vor Ort.
Was ist aber wirklicher Luxus? Ist es der Pool im Freien mit Blick auf die verschneiten Berge? Das Umsorgen der wahnsinnig netten und aufmerksamen Leute?
Für mich ist Luxus (so abgehoben es für so manchen klingen mag) etwas ganz einfaches:
Und das ist das tägliche Schlüpfen in frisch gewaschene Unterwäsche. Das ist Luxus, dachte ich mir..
Aber bei der Rückfahrt zum Flughafen nach einer Woche mit der Wäsche die ich anhatte, genügte ein Blick aus dem Auto, um zu merken was wirklich Luxus ist. So dekadent ist man schon, aufgewachsen in einem europäischen Wohlfahrtstaat, dass es einen stört, wenn man nur das hat, was man an hat.
Und ich dachte mir, auch das ist schon Luxus ...
Sepp Schellhorn